Die geheimnisvolle Doppelschanze bei Oberhausen
Direkt am Hochufer der Donau befindet sich nahe der Kaiserburg eine geheimnisvolle und ungewöhnliche Doppelschanze. Tiefe Gräben, deutliche Überhöhungen und die besondere Lage hoch über der Donau, machen aus dieser Doppelschanze einen beeindruckenden und kraftvollen Ort. Eine lange Geschichte liegt spürbar in der Luft.
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Aber um welche Geschichte handelt es sich? Ein altes Schild vor Ort weißt die Schanze als römisch aus, ein sehr aktuelles Schild überlässt dem Betrachter die Wahl zwischen keltischen, römischen oder mittelalterlichen Erbauern. Aber wer war es nun? Mein erster Gedanke beim Betreten der Schanze war, dass sie keltisch sein muss. Nach über 100 besuchter keltischer und römischer Orte, habe ich schon eine gewisse Erfahrung – aber reicht das aus?
An der Schanze hatte es nie Grabungen gegeben oder zumindest wurde an der Infotafel nichts erwähnt. Deswegen hier meine Für und Wider von keltisch, römisch oder mittelalterlich.
Kelten
+ Typisches Aussehen für keltische Viereckschanzen
– Anlage mit ca. 35 m Kantenlänge zu klein für eine „typische“ keltische Viereckschanze
– Doppelschanzen sind als Bauweise sehr selten für Viereckschanzen
Römer
+ Gegend mit sehr zahlreichen römischen Bauten
+ Liegt sehr nahe an der Römerstraße zwischen Burgheim (Parrodunum) und Neuburg (Venaxamodurum)
– Kleine römische Bauten (z. B.) Kleinkastelle) waren gemauert und hatten in der Regel keine umlaufenden Gräben
– Eine Schanze dieser Art ist auch für Römer ungewöhnlich
Mittelalter
+ Könnte eine Anlage (Ställe, etc.) der nahen Kaiserburg sein
+ Die Anlage ist als Burgstall in topografischen Karten eingezeichnet
Ich überlasse jedem selbst die Entscheidung, ob es ein keltisches, römsiches oder mittelalterliches Bauwerk ist. Ich persönlich glaube eher, dass es sich um eine (für Viereckschanzen untypische) Doppelschanze oder eine Anlage der Kaiserburg handelt. Aber egal, was es ist – es ist ein wunderbarer und erholsamer Ort zum Entspannen!
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